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Die Keratoplastik

Sehen durch Hornhauttransplantation

Die Keratoplastik

Professor Philipp Jacobi, leitender Chirurg der Augenkliniken Veni Vidi in Köln , stellt die Hornhauttransplantation als operative Methode mit ihren Indikationen, dem Ablauf und der Prognose vor.

Was genau ist eigentlich die Hornhaut?
Die Hornhaut, medizinisch Cornea, ist der klare, von Tränenflüssigkeit benetzte, gewölbte vordere Teil der äußeren Augenhaut und leistet einen Großteil der Lichtbrechung im Auge. Sie hat die konkrete Funktion, einfallende Lichtstrahlen in das Innere des Auges einzulassen und so zu bündeln, dass die hinter der Pupillenöffnung liegende natürliche Linse einen Gegenstand der Außenwelt auf die Netzhaut scharf abbilden beziehungsweise fokussieren kann. Die Transparenz der Hornhaut, ihre glatte Oberfläche und eine gleichmäßige Krümmung sind für eine scharfe Abbildung von Sichtobjekten von entscheidender Bedeutung.
Man kann sich die Hornhaut als ein klares, leicht elliptisches und zum Mittelpunkt gewölbtes Scheibchen von einem guten Zentimeter Durchmesser vorstellen. Im Zentrum ist die Hornhaut gewöhnlich dünner als am Rand. Mit Sauerstoff wird sie hauptsächlich über den Tränenfilm versorgt, Nährstoffe erhält sie aus dem Kammerwasser. Sie ist hoch schmerzempfindlich, keine andere Stelle im Körper weist mehr Nervenendungen auf als sie.
Die Hornhaut besteht aus fünf Schichten, die einzeln und im Zusammenspiel für den äußeren und inneren Schutz des Auges – also die Fremdkörper- und Infektabwehr, den Stoffwechsel, die Elastizität und ausreichende Benetzung mit Tränenflüssigkeit – zuständig sind.
Ist die Funktion der Hornhaut gestört, kann es zu Eintrübungen kommen, die die Brechkraft und somit auch die Sehkraft des Auges erheblich beeinträchtigen können.

Welche Erkrankungen erfordern einen Eingriff oder eine Transplantation an der Hornhaut?
Durch krankhafte Veränderungen bei Alterungsvorgängen, Entzündungen und Verletzungen sowie durch erblich bedingte Verformungen werden die natürlichen, transparenten Eigenschaften der Hornhaut nachteilig beeinflusst. Es droht im schlimmsten Fall die Erblindung. In manchen Fällen ist der Ersatz der eigenen Hornhaut durch ein Hornhaut-Spendergewebe die einzige Möglichkeit, um eine zufriedenstellende Sehfähigkeit wiederherzustellen.
Eine häufige Indikation für die Hornhauttransplantation, oder medizinisch Keratoplastik, ist die Hornhautdystrophie. Hierbei handelt es sich um eine Gruppe angeborener Erkrankungen der Augenhornhaut, bei denen es in den meisten Fällen zu immer weiter zunehmenden Trübungen der Hornhaut kommt. Hornhautdystrophien werden anhand ihres Erscheinungsbildes, also der Beschaffenheit der Hornhautveränderung oder ihres Entstehungsortes in der jeweiligen Hornhautschicht eingeteilt.
Sie können aufgrund der verschiedenen Entstehungsformen auch sehr unterschiedliche Verläufe nehmen. Bei manchen der Patienten wird die Erkrankung nur im Lauf einer anderen augenärztlichen Untersuchung festgestellt, da die Patienten subjektiv noch beschwerdefrei sind. Die einzelnen Erscheinungsformen der Erkrankung haben verschiedene Ursachen und sind sehr unterschiedlich ausgeprägt. Sie stehen gewöhnlich nicht im Zusammenhang mit anderen körperlichen Erkrankungen und treten auch bei ansonsten körperlich gesunden Menschen auf. Die Krankheit kann sich in unterschiedlicher Weise äußern. Sie kann über sehr lange Zeit den Menschen überhaupt nicht beeinträchtigen. Bei anderen Patienten sind erhebliche Sehprobleme festzustellen. Wieder andere Patienten haben bei ihren Dystrophien immer wieder auftretende schmerzhafte Phasen.
In den meisten Fällen sind beide Augen von einer Hornhautdystrophie betroffen.
Kommt es zu stärkeren Beeinträchtigungen der Sehkraft, ist eine Hornhauttransplantation zum Erhalt des Augenlichtes zu empfehlen. Durch eine erfolgreiche Transplantation können betroffene Patienten das Sehvermögen wiedererlangen und damit wieder lesen, sich im Straßenverkehr orientieren oder ihrem Beruf nachgehen.
Auch Hornhautvernarbungen, zum Beispiel durch Verletzungen, Entzündungen oder Hornhautherpes, können eine Transplantation indizieren.
Die Hornhauttransplantation ist heute diejenige Gewebetransplantation, die sowohl am häufigsten durchgeführt wird als auch mit Abstand die höchsten Erfolgsraten erzielt. Dies ist den bemerkenswerten Fortschritten der mikrochirurgischen Technik, der postoperativen medikamentösen Behandlung, aber auch maßgeblich den biologischen Eigenschaften der Hornhaut, die sie für die lmmunabwehr des Empfängerkörpers weniger anfällig macht, zu verdanken.

Wie läuft die Hornhauttransplantation ab?
Die Hornhauttransplantation ist die erfolgreichste Gewebetransplantation in der Geschichte der Medizin überhaupt. Die erste erfolgreiche Hornhauttransplantation der Medizin gelang bereits im Jahre 1903. Die fremde Spenderhornhaut wird vom Empfängerpatienten oft jahrzehntelang gut toleriert. Medikamente, die eine Abstoßung verhindern, müssen meist nur vorübergehend eingenommen werden.
Eine Hornhauttransplantation – oder Keratoplastik – ist für gewöhnlich dann indiziert, wenn eine Hornhauttrübung dauerhaft ist und durch medikamentöse Behandlung nicht mehr geklärt werden kann. Weitere Indikationen sind Hornhautnarben, eine unregelmäßige Wölbung wie der Keratokonus, Infektionen der Hornhaut, Geschwüre oder angeborene Funktionsstörungen der Hornhaut. Auch lässt sich eine krankhafte Ansammlung von Flüssigkeit durch eine Hornhauttransplantation behandeln.
Die Operation wird in der Regel stationär unter örtlicher Betäubung durchgeführt. Bei ängstlichen oder unruhigen Patienten ist auch ein Eingriff unter Vollnarkose möglich. Das für die Operation benötigte Spendermaterial wird von einem menschlichen Hornhautspender gewonnen und vor der Operation in einer Hornhautbank aufbereitet. Bei einer Hornhauttransplantation wird eine Spenderhornhaut anstelle der eigenen erkrankten Hornhaut eingenäht.
Man unterscheidet zwei Formen der Hornhauttransplantation.
Bei der perforierenden Keratoplastik werden alle Schichten der erkrankten Hornhaut entfernt und ein komplettes Hornhautscheibchen eines geeigneten Spenders eingesetzt. Dieses hat für gewöhnlich einen Durchmesser von sieben bis acht Millimetern. In der Regel wird nicht die gesamte Hornhaut übertragen, sondern nur der zentrale Teil mit einem Durchmesser von circa sieben bis acht Millimetern. Mit Hilfe eines speziellen Instrumentes, dem Trepan, wird unter dem Operationsmikroskop ein kreisrundes Scheibchen aus der erkrankten Hornhaut herausgeschnitten. Ein exakt gleich großes Scheibchen wird aus dem Zentrum der Spenderhornhaut herausgeschnitten und mit feinsten Nähten in die Öffnung des Empfängerauges eingenäht.
Bei der lamellären Keratoplastik werden einzelne Schichten isoliert entfernt und anschließend Spendergewebe eingebracht. Hier handelt es sich entweder um vordere oder um hintere Hornhautschichten.

Welche Prognosen lassen sich bei einer Hornhauttransplantation stellen?
Die Hornhauttransplantation erweist sich bei einer sehr großen Anzahl von Patienten als sehr erfolgreich. Immerhin wird bei etwa 80 Prozent der transplantierten Patienten eine Wiederherstellung der Sehkraft von 50 Prozent möglich gemacht. Bei einigen Patienten mit verschiedenen Dystrophien der Hornhaut kann es etliche Jahre nach einer Übertragung von Spenderhornhaut zu einer erneuten Erkrankung kommen. Allerdings liegen zwischen Operation und Neuerkrankung jedoch meist mehr als 15 oder sogar 25 Jahre.
Unmittelbar nach der Operation kann der Patient Licht, Farben und Umrisse sehen. Einzelheiten werden noch verschwommen und unscharf wahrgenommen. Dies ist unvermeidlich und ein normaler Vorgang. Die Spenderhornhaut muss sich innerhalb der kommenden Wochen glätten und sich ihrem „Empfängerbett“ anpassen. Bleibt die neue Hornhaut klar, so wird sich die Sehschärfe allmählich verbessern, während die Hornhaut einheilt. In dieser Phase sind einige postoperative augenärztliche Kontrolluntersuchungen notwendig, um den Heilungsverlauf zu beobachten und eventuelle Komplikationen rechtzeitig erkennen zu können. In vielen Fällen ist die postoperative Anwendung von Augentropfen und eventuell auch Augensalben über einige Monate notwendig.
Die feinen Nylon-Nähte, mit denen das Transplantat eingenäht wurde, verbleiben meist 1 bis 2 Jahre in der Hornhaut. Sie sollten jedoch in jedem Fall entfernt werden. Den richtigen Zeitpunkt dazu bestimmt der Augenarzt.
Wir, die Augenärzte von Veni Vidi in Köln , empfehlen Patienten nach einer Hornhauttransplantation engmaschige Kontrollen, um eventuelle Komplikationen frühzeitig erkennen zu können. Grundsätzlich sind – wie nach jeder Gewebe- oder Organtransplantation – Abstoßungsreaktionen möglich. Hierbei handelt es sich um natürliche Abwehrreaktionen unseres Körpers gegen fremdes Gewebe. Sie treten besonders in der postoperativen Frühphase auf, sind jedoch insgesamt bei einer Hornhauttransplantation eher selten und können durch Gabe kortisonhaltiger Tropfen bei rechtzeitiger Intervention unterbunden werden. Unbehandelt würde eine Abstoßungsreaktion der Hornhautreaktion zu einer kompletten Hornhauteintrübung führen. Wir empfehlen bei Schmerzen, Rötungen, Licht- oder Druckempfindlichkeit die sofortige Vorstellung beim Augenarzt, um dieser vielversprechenden Operationsmethode die besten Erfolgschancen für den Patienten zu sichern.
Bildquelle:kein externes Copyright

Veni Vidi – Ärzte für Augenheilkunde vereinigt vier hochmoderne Augenarztpraxen im Kölner Raum, unter der Leitung von Dr. Angela Zipf-Pohl und Prof. Dr. Philipp Jacobi. Veni Vidi bietet das gesamte Spektrum moderner Augenheilkunde mit Diagnostik, Lasertherapie, Laserchirurgie, der ambulanten und stationären operativen Versorgung, der ästhetischen und refraktiven Chirurgie sowie Akupunktur.
Die erste Praxis wurde 2005 im Kölner Westen gegründet.

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