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Gesundheitliche Gefahren durch Pseudonomaden in der Trinkwasserleitung: Fallbeispiel Ludwigshafen

Gesundheitliche Gefahren durch Pseudonomaden in der Trinkwasserleitung: Fallbeispiel Ludwigshafen. Foto: iStock / welcomia
Gesundheitliche Gefahren durch Pseudonomaden in der Trinkwasserleitung: Fallbeispiel Ludwigshafen. Foto: iStock / welcomia

In einem noch nicht bezogenen Neubau in Ludwigshafen ist jetzt ein Pseudomonaden-Befall ohne kostenintensive Neuinstallation des Rohrleitungssystems und innerhalb weniger Wochen bekämpft worden. Der Fall gilt in der Branche als Paradebeispiel einer natürlichen Sanierung der Trinkwasseranlage. Durchgeführt haben sie die Spezialisten der ANRO WasserHygiene + Oberflächenschutz GmbH+Co.KG. Die Spezialisten für die für Mikrobiologische Sanierung (MBS) nutzen zur Desinfektion Hypochlorit anstelle der üblichen chlorbasierten Desinfektionsmittel.

Schwere Entzündungen möglich

Hintergrund: Pseudomonaden sind sogenannte gramnegative, bewegliche Bakterien. Die stäbchenförmigen Kleinstlebewesen kommen weltweit überall dort vor, wo es feucht oder nass ist. Für Experten zählen sie daher zu den „Pfützenkeimen“. Sie sind „opportunistische Krankheitserreger“, d. h. eigentlich sind sie ungefährlich, solange sie nicht an falsche Stellen geraten. In chronischen Wunden oder in der Lunge beispielsweise können sie schwere und gefürchtete Entzündungen hervorrufen. Die Krux dabei: Pseudomonaden erweisen sich als resistent gegenüber vielen Antibiotika. In Trinkwasserinstallationen bereiten die Erreger Probleme, weil sie die Innenwände von Rohren besiedeln und dort hartnäckige Biofilme bilden. Diese Biofilme geben anschließend immer wieder neue Keime ins Trinkwasser ab.

Selbst neue Rohrleitungen sind betroffen

Letzteres gilt nicht nur für alte Leitungssysteme. Schon in neu verlegten Trinkwasser-Rohrleitungen lassen sich die Erreger nachweisen. Aber wie kommen sie dorthin? Als häufigste Ursache gilt die falsche Lagerung der neuen Rohre auf der Baustelle. Hier dringen oftmals Schmutz, Feuchtigkeit und Krabbeltiere ein.

Fehlerhafte Prüfung beim Hersteller?

Ein weiterer Grund ist eine fehlerhafte Dichtigkeitsprüfung – auf der Seite des Herstellers. Der ANRO-Geschäftsführer Andreas Rosik zu diesem Punkt: „Beim Objekt in Ludwigshafen liegt die Vermutung nahe, dass der Hersteller der Wohnungsübergabestationen, die in jeder Wohnung verbaut sind, diese bereits im Werk mit Wasser ‚abgedrückt‘ hat, also auf Dichtigkeit überprüft hat. In diesen Leitungen hat sich bei Installation im Objekt anscheinend noch Feuchtigkeit befunden, die die Bildung eines Biofilms begünstigt hat.“ Dieser sei wiederum der ideale Nährboden und Lebensraum für Pseudomonaden und andere Bakterien, erklärt der Experte.

Warm- und Kaltwasserinstallationen betroffen

Hinzu kommt, dass in den heute üblichen Mischarmaturen Kalt- und Warmwasserinstallation physikalisch in Kontakt stehen, so ist schnell die gesamte Installation kontaminiert. Dies betrifft Wasserentnahmearmaturen, Duschköpfe und Abläufe. Bei Auftreten des Bakteriums in der Trinkwasseranlage gibt es nach geltenden Hygienevorschriften – etwa durch die EU-Trinkwasserrichtlinie, die Trinkwasserverordnung (TrinkwV) oder die Leitlinien des Umweltbundesamtes (UBA) – sofortigen Handlungsbedarf.

Schonende Sanierung mittels MBS

Zu den Fakten: Das hier beschriebene Ludwigshafener Objekt ist ein Mehrfamilienhaus mit 24 Wohneinheiten, bestehend aus zwei Häusern mit je zwölf Wohnungen. Es verfügt über einen zentralen Heizraum mit Druckerhöhung; der Eingangsdruck liegt zwischen 4 und 4,5 bar. Nach der Druckerhöhung beträgt dieser 5,2 bar. Die Warmwasserversorgung erfolgt über Plattenwärmetauscher (Übergabestationen) in den Wohnungen. Jede Wohnung verfügt über eine Küche und ein Bad mit Wanne. Nach der Errichtung der Sanitärarbeiten wiesen die beauftragten Experten an mehreren Zapfstellen Pseudomonaden nach; vier bis 70 KBE pro ml. Nach Rücksprache mit Hygienebeauftragten aus dem Pflegebereich entschieden sich die Verantwortlichen für eine Desinfektion mit Wasserstoffperoxid. Doch damit stiegen die Pseudomonaden-Werte in den entnommenen Wasserproben sprunghaft an; nämlich auf mehr als 200 KBE pro ml an allen Messstellen. Die Besonderheit des Falls: Die Messergebnisse wurden genau an dem Tag veröffentlicht, an dem es zur Objektübergabe an den Käufer kam. Dieser, eine Wohnungsbaugesellschaft, beauftragte auf Empfehlung des ausführenden Sanitär- und Heizungsbetriebs (Bauer GmbH, Ludwigshafen) die MBS Spezialisten von ANRO. So wurde umgehend eine ANRO Hygienestation installiert, mit dem Desinfektionsmittel ANOSAN TW befüllt und in Betrieb genommen.

Funktionsweise des Systems

Und so funktioniert das Ganze: Unter Verwendung der professionellen Hygienestation wird die Lösung – die im Übrigen auf einer speziell bearbeiteten und aktivierten Mischung aus Salz und Wasser basiert – direkt nach der jeweiligen Gebäudeeinführung über eine Dosierpumpe volumenproportional und automatisiert in die Kaltwasserleitung injiziert. Von dort verteilt sich das Mittel dann in die gesamte Hausinstallation und erreicht alle Wasserhähne und Duschköpfe.

Ergebnis überzeugt

Nach einer ersten, stärkeren Dosierung mit ANOSAN TW sanken die Pseudomonaden-Werte auch in Ludwigshafen drastisch. Im Anschluss dieser, in Fachkreisen als Stoßdosierung bezeichneten Behandlung wurde die Mittelkonzentration reduziert, um die Grenzwerte der Trinkwasserverordnung einzuhalten. Grund für das Vorgehen: Mit der Stoßdesinfektion wird die akute Gefährdung bekämpft. Im Anschluss erfolgt dann zur nachhaltigen Sanierung der Abbau des Biofilms, um den Keimen den Lebensraum zu entziehen. Es würden sich sonst wieder schnell Pseudomonaden und andere Wasserkeime ansiedeln. Gleichzeitig wurden die Wohnungen noch mit endständigen Filtern ausgestattet und die Experten stellten die Hygienestation auf Erhaltungsniveau ein. Für mehrere Wochen wurden danach noch sieben Zapfstellen beprobt, deren Keimzahl ständig sank. So konnte das hier beschriebene Objekt durch die MBS vollständig von den Pseudomonaden befreit werden, ohne dass Rohre oder Armaturen ausgetauscht werden mussten. Die Materialkosten für die gesamte Maßnahme beliefen sich am Ende auf Budget-schonende 12.000 Euro.

Fazit: Wohnungsbaugesellschaften und Hauseigentümer, deren Objekte von Pseudomonaden- oder Legionellen-Befall betroffen sind, können durch die MBS kostengünstig die Gesundheit und die Sicherheit der Bewohner*innen gewährleisten. Hilfestellung bei Fragen zum Thema bietet etwa die ANRO Info-Hotline 0800-8080060. Auch die Anro-Webseite liefert viele wertvolle und wichtige Informationen zum Thema MBS, klicke hier:

Dieser Gastbeitrag wurde von Pressebüro LAAKS im Auftrag von ANRO GmbH + Co.KG verfasst.